Das Blutdruckmessgerät Boso Medicus Uno kommt mit nur einem einzigen Bedienknopf aus, was auf eine kinderleichte Benutzung schließen lässt. Außerdem soll es laut Hersteller über eine intelligente Aufpumpautomatik verfügen, so dass wir uns berechtigte Hoffnungen auf einen schmerzlosen Pumpvorgang machten. Ob sich diese Hoffnung erfüllte und das Gerät seinen Preis wert ist, klärte unser Test.
Verpackung und Lieferumfang
Beim Auspacken entnahmen wir der stabilen Verpackung zunächst das Blutdruckmessgerät mit Manschette, anschließend fielen uns die erforderlichen Batterien, ein Blutdruckpass zum Eintragen der Werte sowie eine ausführliche Anleitung in die Hände. Eine Aufbewahrungsbox oder Tasche wurde nicht mitgeliefert, was uns ein wenig enttäuscht hat.
Verarbeitung & Design
Optisch wirkt dieses Gerät sehr schlicht und übersichtlich. Das Display ist nicht übermäßig groß, da aber ohnehin nur Blutdruck und Puls angezeigt werden, reicht es aus. Die Verarbeitung ist sehr gut, Gerät und Manschette machen einen hochwertigen Eindruck. Die Manschette ist angenehm weich und flexibel, störende Nähte oder Kanten gibt es nicht.
Ausstattung und Funktionen
Wie bei vielen anderen Geräten ebenfalls üblich, besitzt auch dieses Modell eine Arrhythmie-Erkennung, die bei unseren Testpersonen auch hervorragend funktionierte. Verzichtet wurde hier allerdings auf eine umfangreiche Speichermöglichkeit: Lediglich die letzte Messung wird vom Gerät automatisch gespeichert und beim nächsten Anschalten im Display angezeigt. Wer sich einen Überblick über seine Werte verschaffen möchte, sollte die Messergebnisse also nach Möglichkeit immer sofort in den mitgelieferten Blutdruckpass eintragen, ansonsten gehen die Werte nach der nächsten Messung verloren. Da die Speichermöglichkeit fehlt, kann das Gerät natürlich auch keinen Mittelwert berechnen. Natürlich stellen die nicht vorhandenen Funktionen, die für viele andere Modelle bereits eine Selbstverständlichkeit sind, zunächst einmal einen scheinbaren Nachteil dar. Wer jedoch nicht zwingend auf eine Speicherung seiner Werte angewiesen ist und auch keine Durchschnittsberechnung benötigt, kommt mit diesem Modell sehr gut klar. Sehr positiv fiel uns die Anschlussmöglichkeit für ein Netzgerät auf, so dass ein batterieloser Gebrauch problemlos möglich ist. Das Netzteil gehört aber nicht zum Lieferumfang und muss separat bestellt werden. Außerdem gibt es eine Anschlussmöglichkeit für eine XL-Manschette: Die mitgelieferte Manschette eignet sich nämlich nur für Nutzer mit einem Armumfang von 22,0 bis 32,0 Zentimetern, was je nach Körperstatur nicht immer ausreicht. Die XL-Manschette dagegen, die optional nachgekauft werden kann, passt für Arme mit einem Umfang von bis zu 48,0 Zentimetern. Sehr gut: Das Gerät besitzt das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga.
Einfacher lässt sich ein medizinisches Gerät sicherlich nicht bedienen. Das Boso Medicus Uno verzichtet ganz bewusst auf technischen Schnickschnack und beschränkt sich auf einen einzigen Bedienknopf, der auch noch so groß und auffallend ist, dass ihn selbst sehbehinderte oder motorisch eingeschränkte Personen leicht betätigen können. Das Display besitzt zwar keine Beleuchtung, die Ziffern und Zahlen sind aber ebenfalls ausreichend groß, so dass ein Ablesen keinerlei Mühe bereitet. Wir mussten vor der erstmaligen Bedienung des Gerätes noch nicht einmal die Anleitung durchlesen, denn selbst das Anlegen der Manschette war ein Kinderspiel. Sie besitzt zwar einen Aufdruck mit Tipps und Skizzen zum korrekten Anlegen, ein Blick darauf war jedoch im Grunde gar nicht erforderlich. So unkompliziert und problemlos die Bedienung im ersten Moment auch war, so enttäuscht waren wir jedoch von dem anschließenden Pumpvorgang. Der Hersteller wirbt zwar explizit mit einer intelligenten Aufpumpautomatik, bemerkt haben wir davon während zahlreicher Testmessungen jedoch nichts. Gestört hat uns in erster Linie, dass der Pumpvorgang relativ lange dauert und ein recht starker Druck auf den Arm ausgeübt wird. Zum Teil pumpte das Gerät sogar nach, was durchaus unangenehm sein kann, oder es kam zu Fehlermeldungen („Error“).
Zuverlässigkeit & Messgenauigkeit
Dass dieses Gerät mit dem Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga ausgezeichnet wurde, machte sich innerhalb unserer Testmessungen schnell bemerkbar, denn die Ergebnisse waren durchweg präzise und korrekt. In den meisten Fällen waren die Werte mit den Messergebnissen eines professionellen Praxisgerätes identisch. Kam es vereinzelt zu Abweichungen, waren diese nur sehr gering, so dass sie auf die Einschätzung der Werte keinen Einfluss hatten. Insgesamt arbeitet das Boso Medicus Uno also sehr zuverlässig und wird nicht umsonst in zahlreichen Krankenhäusern und Rehabilitationszentren verwendet.
Vorteile
+ Sehr einfache und schnell zu erlernende Bedienung, daher auch für technisch Ungeübte ideal
+ Präzise Messwerte
+ Übersichtliches Design ohne überflüssigen Schnickschnack
+ Weiche und flexible Manschette
+ Blutdruckpass zum Eintragen der Messergebnisse wird mitgeliefert.
+ Robuste und hochwertige Verarbeitung
Nachteile
– Langer Pumpvorgang, zum Teil wird sogar nachgepumpt, dadurch kommt es zu einer unter Umständen etwas unangenehmen Kompression des Armes.
Fazit
Das Boso Medicus Uno arbeitet sehr zuverlässig und genau, so dass es für die regelmäßige Kontrolle von Blutdruck und Puls ideal ist. Die kinderleichte Bedienung gefiel uns hervorragend: Da es nur einen einzigen Bedienknopf gibt, können Anwendungsfehler komplett ausgeschlossen werden. Das Fehlen einer Aufbewahrungstasche fällt nicht wirklich ins Gewicht, da es sich hier um ein eher stationäres Gerät handelt. Auch die nicht vorhandene Speicherfunktion muss kein echter Nachteil sein, denn nicht jeder ist auf solche Features angewiesen. Einen Punktabzug gab es jedoch in der Kategorie „Komfort“, denn der Pumpvorgang ist bei diesem Gerät teilweise etwas unangenehm. Dies liegt nicht nur an dem recht langen Pumpvorgang, sondern auch an dem häufigen Nachpumpen, was zu einer unangenehmen Kompression führen kann. Im Großen und Ganzen bietet das Gerät aber ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und bekommt daher die Note 4.